Aufwertung Seeufer Pfäfflikurve

Ersatzmassnahme HWS Lamm-/Schwanderbach

Zur Reduktion der Hochwasser- und Murganggefahr im Bereich des Lamm- und Schwanderbachs im Gebiet von Brienz, Schwanden und Hofstetten wurden verschiedene Schutz- und Leitdämme sowie zusätzlicher Materialablagerungsraum für den Ereignisfall geschaffen. Dass im bestehenden Geschiebesammler Kienholz bei der Terrainabsenkung anfallende Kiesmaterial wäre ohne diesen Auffangraum grösstenteils im Brienzersee abgelagert worden. Nun wurden das durch die Terrainabsenkungen überschüssige Material zur Schüttung von Kiesinseln im Brienzersee und zur Aufwertung der Flachwasserzone am Seeufer verwendet (vgl. Art. 39 GSchG).

Das ehemals naturnahe Ufer am Oberende des Brienzersees wurde im Zusammenhang mit Landgewinnung, Strassen- und Siedlungsbau aufgeschüttet und die Böschungen wurden mit Mauerwerk sowie Blocksatz gesichert.

Massnahmen:

  • Ökologische Aufwertung Flachwasserzone Pfäfflikurve durch Schüttung von überschüssigem Bachschuttmaterial von ca. 5'000 m³ in den Brienzersee
  • Das «wellenbrechende» Holzriff und die Inseln bestehen aus «Engineered Log Jams». ELJs sind grosse, holzige Bauweisen aus ganzen Bäumen. Durch den lageweise verschränkten Aufbau entsteht eine stabile, grobe Struktur, die reich an Oberflächen und Zwischenräumen ist.
  • Die Querhölzer mit den Wurzeltellern und die Längshölzer werden zu einem Rechteck verbunden. Auf Pfählen «aufgefädelt» werden sie beschwert mit Blocksteinen im See versenkt. Die ELJs werden aus Stabilitätsgründen mit Schroppen gefüllt und teils so hoch überschütttet, dass sie auch im Sommer über den Wasserspiegle ragen.
  • Aufgrund der exponierten Westexposition dienen die drei Inseln und die Unterwasserriffs als Wellenbrecher für die Lee-seitige Flachwasserzone
  • Erhalt und Überschüttung des bestehenden Blockwurfs
  • Schaffung von Uferbereichen und Inseln mit Gehölzen der Weichholzaue, Schilf, Raubäumen und Übergängen zur Flachwasserzone mit der Armleuchteralgen-/Laichkrautgesellschaft
  • Uferaufwertung mit Raubäumen, Wurzelstöcken, Fischunterstände in Form von auf den Kopf gestellten Wurzelstöcken, Steckhölzer, Palisaden
  • Schilf-Initialpflanzungen als Röhrichtwalzen schräg in den Wasserwechselbereich
  • Bereiche mit Sukzession, Ansaaten und Ufergehölzpflanzungen

Arbeiten Sigmaplan:

  • Umsetzung und Weiterentwicklung der Vorstudie Pfäfflikurve von 2014 in die Anforderungen des Hochwasserschutzprojektes und Beurteilung der Umweltverträglichkeit im UVB (2018)
  • Projektspezifische Methodenergänzung der Ökobilanzierungsmethode BESB für Seeufer in Absprache mit dem ANF: Wertstufen in Abhängigkeit der Wassertiefe < 3 m, 3 - 5 m, 5 - 10 m und > 10 m im Ausgangszustand und mit Uferaufwertung/Seeschüttung
  • Ausweisung und Ökobilanzierung von Reservegebieten für die zukünftige Bewirtschaftung und Aufwertung von Flachwasserzonen nach Hochwasserereignissen
  • Ökologische Projektierungsbegleitung des Bau- und Ausführungsprojektes in Zusammenarbeit mit Mätzener+Wyss und dem FI
  • Umweltbaubegleitung und Bauleitung Pflanzungen / Ansaaten
  • Teilnahmen an Begehungen
  • Abklärung der Pflege durch den Fischereiverein (u.a. Schwemmholz) und Erarbeitung einer Leistungsvereinbarung. Das «Littering-Management» und «Fötzelen» erfolgt wie bisher durch die Gemeinde.
  • Dokumentation und Berichterstattung

Auftraggeber:

  • Schwellenkorporation Brienz, Schwanden, Hofstetten
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